Du hast recht, das ist genau der Punkt. Ich kann das Buch allerwärmstens empfehlen. Ob es allerdings von den Beziehungsängstlichen selbst gelesen wird, weiß ich nicht. Den PartnerInnen ist ein eigenes, sehr großes Kapitel gewidmet. Mir hat sehr gut getan zu lesen, dass vieles nicht nur an meinem eigenen persönlichen Versagen liegt sondern dass hier eine Dynamik im Gange ist, die auf beiden Seiten auch bestimmte Verhaltensweisen produziert. Es ist auch irgendwie komisch, die eigene einzigartige wunderbare (und schreckliche) Geschichte als System wiederzuerkennen. Naja, mir tut's gut, die Dinge zu verstehen. Interessant ist aber vorallem: was hilft dabei sich selbst zu verändern, so dass das Leben besser wird. Das Buch gibt auch da Antworten.
Hast du es selbst schon erlebt, dieses Jein?

Jein. :-)


Dass Beziehungsängstliche dieses Buch nicht lesen, habe ich mir auch gedacht. Haben die überhaupt ein Problem mit ihrer Angst?

Die meisten Beziehungsängstlichen wünschen sich eigentlich schon eine Beziehung und lassen sich ja auch immer wieder ein. Solange sie die Partner auf Distanz halten können mit Ja-Nein und Heiß-Kalt-Spielchen, mit Zweifeln an der Beziehung und an der Partnerin, mit Ignorieren von Bedürfnissen usw. geht es halbwegs gut. Notfalls trennen sie sich (wenn es droht zu verbindlich zu werden). Und fangen was Neues an.
Die Beziehungsängstlichen haben einfach zu viel Angst verletzt, ausgenutzt oder verlassen zu werden.

Hmm... Ich frage mich nun, was passiert, wenn sich zwei Beziehungsängstliche ineinander verlieben. Der Himmel auf Erden? Oder die Hölle im Quadrat?
Denn manchmal habe ich das Gefühl, wir seien eine Gesellschaft von Beziehungsängstlichen. Einzige Ausnahme: Natürlich ich!

Natürlich...und ich ;))
Es ist ein Unterschied, ob ich ängstlich bin und mich nur zaghaft einlasse oder ob mein Verhalten in erster Linie dazu dient den Partner abzuweisen.
Zwei Beziehungsängstliche? Hm...die ziehen sich vermutlich nicht unbedingt an. Der/die PartnerIn eines Beziehungsängstlichen ist ja meistens ein eher gefühlvoller, anhänglicher Mensch, für die die Beziehung ganz wichtig ist. Genau das "lockt" die Beziehungsängstliche: das, was ihr selbst abgeht, was sie sich selbst nicht zu leben traut. Umgekehrt bewundern Partner die (vermeintliche) Unabhängigkeit und Souveränität.