Vom bunten Herzen

Samstag, 25. April 2009

Trost

Vielleicht weil ich den Abend unter lauter glücklichen, händchenhaltenden Paaren verbracht hatte, kam mir später im Dunkeln, auf die Straßenbahn wartend, der Gedanke: Ich habe in der Liebe versagt. Gleich darauf die Antwort, die trösten soll: Nein, nicht in der Liebe, in der Beziehung habe ich versagt. Die Liebe ist ein Fels, ist eine Blume, ist ein Same, ist ein Fluss, der nie versiegt.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Beziehungsbuchhaltung nicht ganz richtig

Die schönen Erlebnisse, das gute Miteinanderklingen bekommen ein jedes 100 Punkte.
Jeder Streit und jeder Hader, die verletztenden Worte, der abwertende Blick, das Stehenlassen - jedes zählt einen Punkt.
In der Bilanz wiegt dann ein einziger glücklicher Moment hunderte schwere Augenblicke auf. Es ist ein Geschenk, im Leben das Gute sehen zu können. Aber manchmal wäre es vielleicht doch ganz gut, die wahren Bilanzen zu ermitteln.

Sonntag, 16. November 2008

Gespräch mit der Hoffnung

Loslassen können...so mit Leichtigkeit, so schwupp und weg und tralala und grazil davonspringen. Großzügig Abschied gewähren, dankbar einfach weitergehen. Mein Verstand tut ja alles, aber das Gefühl legt sich quer, greint und jammert und quietscht elendiglich, weil es weggezerrt werden soll, wo es doch bleiben möchte. Die Hoffnung, dass am Ende doch noch alles gut wird, reagiert beleidigt: "Was! Ich halte hier alles aufrecht. Ich glaube an die Liebe, wie kannst du daran rütteln!" "Aber sieh doch mal, die Realität", versuche ich dem entgegenzuhalten. Und die Hoffnung, die solange alles ausgeblendet hat, erschrickt ziemlich. "Komm", sag ich, "du als Hoffnung wirst das doch können, die Flügel ausbreiten und weit werden, nicht anhaften und festkleben an der Liebe zu diesem einen Menschen, der nun mal nicht da sein will. Ich brauch dich, Hoffnung, jetzt ganz besonders, aber eben anders!"

Mittwoch, 12. November 2008

Besser als Zahnschmerzen

War versunken in meine buchhalterischen Hausübungen, da spürte ich plötzlich ein Ziehen im Herzen und habe mich tatsächlich für einen winzigen Augenblick gefragt, warum ich eigentlich gerade solchen Schmerz empfinde. Ich hatte es wirklich für einen Moment vergessen! Erstmals kann ich heute auch Wut empfinden. Obwohl ich ein härteres Wort wählte, als ich in Gedanken mit ihr sprach. Ich hasse dich, sagte ich da. In Gedanken nur. Immerhin erlaube ich mir das jetzt. Und weil es so gut tat, hab ich es gleich den ganzen Nachmittag und Abend über wiederholt: ich hasse dich! Mir fällt ja genug ein in meiner Fassungslosigkeit darüber, dass sie mich tatsächlich verlassen hat. Ich komme mir dumm vor, weil ich so sehr an ihr hänge, weil ich immer noch will, dass sie wiederkommt, obwohl es mir mit ihr schon so viele Monate nicht gut gegangen ist. Aber...in den leichteren Momenten, wenn die tiefe Kränkung über die Zurückweisung und der Schmerz über den Verlust der vielen guten Dinge mit ihr etwas nachlassen, dann weiß ich, dass auch jetzt etwas Gutes geschieht. Ich kann erkennen, was mich hält, was mich ausmacht, was mir wirklich etwas bedeutet.

Sonntag, 9. November 2008

Immer schön am Teppich bleiben

Brav trabte das Hündchen an meiner Seite durch die schwedischen Hallen. Wartete geduldig bis ich mich endlich für einen herbstfarben-bunten Teppich entschieden hatte, schnupperte hingebungsvoll an den Schaffellen, ließ sich da und dort loben und streicheln und hat vor allem gut darauf aufgepasst nicht von einem dieser großen Einkaufswagen überfahren zu werden!
Die Herzeleidzeit hat auch etwas Gutes: nahezu unbeeindruckt gegenüber dem Massenauftrieb der glücklichen Paare, der süßen und noch süßeren Kleinen, aber auch gegenüber dem Gezänke und Gekeife der weniger süßen Paare und ihren weniger glücklichen Kindern, bin ich durchs Heile-Welt-Paradies geschwebt. Irgendwie abgeklärt, irgendwie schicksalsergeben. Das erste Kapitel im wiedergekehrten Single-Dasein lautet: Auch allein bin ich vollständig.

Dienstag, 4. November 2008

Wie soll ich meine Seele halten

Die Zeit der schönen Träume ist vorbei. Vier oder fünfmal erwachte ich in dieser Nacht, nassgeschwitzt und weinte. Ich weiß nicht, ob es die Bitterkeit der Träume oder der kreisende Schmerz in den Zähnen war, weshalb ich immer wieder hochfuhr aus meiner Zuflucht in den dunklen Armen des Schlafes.

Ich hatte sie angerufen, denn sie schrieb davon, wie sehr sie mich vermisse. Aber das Hoffen ist vergebens. Da ist Liebe, aber da ist kein Begehren. Und ihr Begehren war immer nur ein flackerndes, zaghaftes, nie wirklich begehrliches Begehren. Sie sagt: Das muss man doch akzeptieren! Wir haben es doch versucht! Und ich weiß, dass sie recht hat. Wir sind einander so viel, aber ohne die körperliche Liebe können wir niemals das leben, was wir uns füreinander wünschen. Mir ist, als würde ich allein unser Begehren tragen. Und sie trägt allein den Mut, diesen Zustand für uns zu beenden.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu anderen Dingen?
Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
(R.M. Rilke)

Sonntag, 26. Oktober 2008

Tag 3

Ich schlafe, ich esse, gehe mit dem Hund spazieren, telefoniere hebe den Hörer ab wenn wer anruft, räume auf. Irgendein übergeordneter Teil von mir nimmt das zufrieden zur Kenntnis: die Lebensfunktionen sind aufrecht, der Kopf ist über Wasser. Der Schmerz aber scheint unendlich zu sein. Ich weiß einfach, dass wir zusammen gehören.

Freitag, 24. Oktober 2008

Ausschlussverfahren

Lange Zeit hat sie ja gesagt, weil sie nicht nein sagen konnte. Jetzt sagt sie nein, weil sie nicht ja sagen kann. Für mich ist sie die große Liebe.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Was geholfen hat

Eine Stunde lang Mahjongg spielen und dabei laut vor mich hin schimpfen, klagen, jammern, wüten und weinen (und natürlich ist das Spiel kein einziges Mal aufgegangen ;).
Eine Form von Katharsis.

Mit der besten Freundin telefonieren und erkennen, dass ich doch Handlungsmöglichkeiten habe. Wiederfinden der Eigenmächtigkeit.

Von anderen Mitgefühl bekommen. Seelenbalsam.

Montag, 25. August 2008

Traurig

Warum verharre ich seit sieben Wochen in einer für mich sehr schmerzhaften Situation? Die Liebste weiß nicht mehr, ob sie mich will oder nicht. Wobei sie das ja noch nie so richtig wußte, sich aber doch immer wieder für die Beziehung entschieden hat. Jetzt aber ist alles schwer und es scheint keine Lösung zu geben. Wie traurig...

Aktuelle Beiträge

Immer noch im Urlaub?
Immer noch im Urlaub?
acqua - 6. Okt, 12:13
Nochmals zwei Wochen....
Nochmals zwei Wochen. Und nächste Woche wirds hier...
acqua - 29. Aug, 21:14
wunderschönen urlaub...
wunderschönen urlaub wünch ich dir... genieße es und...
viennacat - 28. Aug, 13:46
Jeden Tag einen extra...
Jeden Tag einen extra Acqua-Schwumm, wird gemacht :)...
Fee am See - 28. Aug, 10:49
Habe gestern Nachmittag...
Habe gestern Nachmittag an dich gedacht und mich gefragt,...
acqua - 28. Aug, 09:50

Meine Kommentare

Jeden Tag einen extra...
Jeden Tag einen extra Acqua-Schwumm, wird gemacht :)...
finifiorini - 28. Aug, 10:49

vielleicht sind sie ja wasserscheu?
finifiorini - 17. Aug, 13:07
Ja definitiv und das...
Ja definitiv und das tut gut :)
finifiorini - 17. Aug, 13:02
Und wohin würde der Wimpernschlag...
Und wohin würde der Wimpernschlag dich jetzt gerade...
silmanja - 14. Aug, 09:47

Oh Schreck, Acqua unter Narkose!!! Ist alles gut gegangen,...
finifiorini - 14. Aug, 09:21

Web Counter-Modul

Status

Online seit 6444 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Okt, 12:13

Vom bunten Herzen
Vom bunten Leben
Vom kunterbunten Hund
Vom Winzling
Von der Welt
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren