Wie geht schwanger? Die nächsten Schritte
Der Herbst war da, vor nunmehr einem Jahr, und mir wurde klar, dass mit der Entscheidung im März - dem Ja zu meinem Kinderwunsch - noch nicht alles geklärt war. In diesem Frühjahr hatte ich mich auch wieder verliebt und bin seither mit dieser Frau zusammen. Wir wünschen uns beide das gleiche - eine tragende, beständige Beziehung - und bringen es doch bisher nicht miteinander zustande. Aber das ist eine andere Geschichte. Bedeutsam aber hierfür ist, dass meine Liebste sich ebenfalls immer schon sehnlichst Kinder wünschte und bereits bevor wir zusammenkamen einige Zeit versuchte schwanger zu werden. Mit einem schwulen Freund. Im Herbst schließlich passierte das Wunder: sie war schwanger! Sollte ich nun warten, bis das Kind da war? Meine Freundin selbst lehnte das ab. Eigentlich wünschte ich mir, das Kind bzw. die Kinder mit meiner Freundin gemeinsam zu haben, sie aber empfand unsere Beziehung noch als zu wenig stabil dafür. Also jede sollte ihre Familie planen und vielleicht wachsen wir ja mal zu einer zusammen. Meine Hoffnungen und Vorstellungen waren also zu diesem Zeitpunkt Illusionen, aber als sie verpufften wurde auch der Weg wieder frei, damit ich meinem Herzenswunsch auf andre Weise weiterfolgen konnte
Also begann ich erneut einen Erzeuger zu suchen. Wie sollte denn nun mein Kindsvater wirklich sein? Ich wünschte mir ganz definitiv einen existierenden Papa für das Kleine. Vielmehr noch für das schon größere Kind. Da sind diese Bilder vom Drachensteigen und im Zoo ganz oben auf Papa's Schultern sitzen. Vielleicht weil ich das selbst nie erlebt habe und ungestillte Bedürfnisse mächtig sind? Es könnte ja auch jemand anderer als der leibliche Vater solcherlei Kinderträume stillen. Dennoch denke ich, dass ein abwesender Vater Fragen, Unsicherheiten und Sehnsüchte erweckt. Schließlich haben rundherum andere Kinder Väter. Schließlich ist das vaterlose Kind ein Armutschkerl, weil ihm etwas fehlt, das andere haben. Den Punkt hatte ich ja durchaus geklärt. Aber dann traf ich einen nach dem andern, lauter nette Männer, und mit keinem passte es zusammen.
Da war der attraktive Künstler, der mir in einem langen Brief von seinem eigenen innigen Kinderwunsch erzählte. Er lebte jedoch seit Jahren vom Geld seines Freundes und wäre nicht imstande Alimente zu zahlen. Immerhin aber wäre er bereit das Kind auch regelmäßig zu betreuen. Aber während wir bei Café Latte und Apfelsaft im Caféhaus saßen, kreiste das Gespräch immer mehr um sein narzisstisch-melancholisches Weltbild. Am Ende sah er mich mit traurigen Augen an und sagte: "Toll, dass du so genau weißt was du willst!" Er wisse es nämlich nicht, zumindest was das Kind angehe, denn das würde ja doch sein Leben sehr verändern. Gut, er hatte eine Erkenntnis über seinen Kinderwunsch gewonnen und ich hatte immerhin einen schönen Brief mit ernsthaften Worten erhalten, von einem der die Kunst des Schreibens beherrscht.
Dann war da der clevere Jusstudent, sehr smart, sehr wortgewandt und mit einem großen Herzen für seine Familie und Freunde. Er hatte verblüffend klare Ziele und einen Plan für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ein Kind kam da erst nach dem Studienabschluß, also frühestens in einem Jahr, aber er wollte schon mal herausfinden, was denn die andere Seite - also die Kindsmütter - für Vorstellungen haben. Ich fand ihn sehr sympathisch, trotz dieser mir so fernen Lebensführung und fand es sehr schade, dass er kein Interesse hatte. Ob's nur daran lag, dass es nicht seinem Zeitplan entsprach oder auch an mir, kann ich nicht sagen. Es waren zumindest ein paar sehr angeregte Stunden mit einem warmherzigen Menschen.
Der nächste hatte wohl aus Versehen auf meine Suchanzeige geantwortet. Wir trafen uns in seinem Stammlokal, einem völlig verrauchten Café. Um einen guten Eindruck bei der werdenen Mutter hat er sich sichtlich keine Gedanken gemacht.
Ich: "Warum möchtest du denn ein Kind?"
Er: "Ja, ich hab mir gedacht, das ist sicher schön."
Ich: "Wie stellst du dir das vor, wenn du mit mir ein Kind hättest? Was ist da für dich wichtig?"
Er: "Ja das ist eine gute Frage, da hab ich noch gar nicht darüber nachgedacht."
Ich: "Na zum Beispiel, wieviel Kontakt würdest du zum Kind haben wollen?"
Er: "Darüber hab ich noch nicht nachgedacht."
Ich: "Also denkst du da eher an ein oder zweimal im Monat oder mehr regelmäßig, zum Beispiel jedes zweite Wochenende, oder auch jeden dritten Tag vom Kindergarten abholen?"
Er: "Ja, schon auch vom Kindergarten abholen."
Ich: "Magst du mich vielleicht was fragen?"
Er: "Nein, im Moment eigentlich nicht."
Na ja, ich muss ja nicht aus allem was lernen.
***Fortsetzung folgt*** ein Dankeschön fürs geduldige Warten, ich bin ja wahrlich nicht die eifrigste Bloggerin ;)
Also begann ich erneut einen Erzeuger zu suchen. Wie sollte denn nun mein Kindsvater wirklich sein? Ich wünschte mir ganz definitiv einen existierenden Papa für das Kleine. Vielmehr noch für das schon größere Kind. Da sind diese Bilder vom Drachensteigen und im Zoo ganz oben auf Papa's Schultern sitzen. Vielleicht weil ich das selbst nie erlebt habe und ungestillte Bedürfnisse mächtig sind? Es könnte ja auch jemand anderer als der leibliche Vater solcherlei Kinderträume stillen. Dennoch denke ich, dass ein abwesender Vater Fragen, Unsicherheiten und Sehnsüchte erweckt. Schließlich haben rundherum andere Kinder Väter. Schließlich ist das vaterlose Kind ein Armutschkerl, weil ihm etwas fehlt, das andere haben. Den Punkt hatte ich ja durchaus geklärt. Aber dann traf ich einen nach dem andern, lauter nette Männer, und mit keinem passte es zusammen.
Da war der attraktive Künstler, der mir in einem langen Brief von seinem eigenen innigen Kinderwunsch erzählte. Er lebte jedoch seit Jahren vom Geld seines Freundes und wäre nicht imstande Alimente zu zahlen. Immerhin aber wäre er bereit das Kind auch regelmäßig zu betreuen. Aber während wir bei Café Latte und Apfelsaft im Caféhaus saßen, kreiste das Gespräch immer mehr um sein narzisstisch-melancholisches Weltbild. Am Ende sah er mich mit traurigen Augen an und sagte: "Toll, dass du so genau weißt was du willst!" Er wisse es nämlich nicht, zumindest was das Kind angehe, denn das würde ja doch sein Leben sehr verändern. Gut, er hatte eine Erkenntnis über seinen Kinderwunsch gewonnen und ich hatte immerhin einen schönen Brief mit ernsthaften Worten erhalten, von einem der die Kunst des Schreibens beherrscht.
Dann war da der clevere Jusstudent, sehr smart, sehr wortgewandt und mit einem großen Herzen für seine Familie und Freunde. Er hatte verblüffend klare Ziele und einen Plan für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ein Kind kam da erst nach dem Studienabschluß, also frühestens in einem Jahr, aber er wollte schon mal herausfinden, was denn die andere Seite - also die Kindsmütter - für Vorstellungen haben. Ich fand ihn sehr sympathisch, trotz dieser mir so fernen Lebensführung und fand es sehr schade, dass er kein Interesse hatte. Ob's nur daran lag, dass es nicht seinem Zeitplan entsprach oder auch an mir, kann ich nicht sagen. Es waren zumindest ein paar sehr angeregte Stunden mit einem warmherzigen Menschen.
Der nächste hatte wohl aus Versehen auf meine Suchanzeige geantwortet. Wir trafen uns in seinem Stammlokal, einem völlig verrauchten Café. Um einen guten Eindruck bei der werdenen Mutter hat er sich sichtlich keine Gedanken gemacht.
Ich: "Warum möchtest du denn ein Kind?"
Er: "Ja, ich hab mir gedacht, das ist sicher schön."
Ich: "Wie stellst du dir das vor, wenn du mit mir ein Kind hättest? Was ist da für dich wichtig?"
Er: "Ja das ist eine gute Frage, da hab ich noch gar nicht darüber nachgedacht."
Ich: "Na zum Beispiel, wieviel Kontakt würdest du zum Kind haben wollen?"
Er: "Darüber hab ich noch nicht nachgedacht."
Ich: "Also denkst du da eher an ein oder zweimal im Monat oder mehr regelmäßig, zum Beispiel jedes zweite Wochenende, oder auch jeden dritten Tag vom Kindergarten abholen?"
Er: "Ja, schon auch vom Kindergarten abholen."
Ich: "Magst du mich vielleicht was fragen?"
Er: "Nein, im Moment eigentlich nicht."
Na ja, ich muss ja nicht aus allem was lernen.
***Fortsetzung folgt*** ein Dankeschön fürs geduldige Warten, ich bin ja wahrlich nicht die eifrigste Bloggerin ;)
Fee am See - 8. Okt, 21:05