Vom Winzling
Um meine etwas kurze zweite Zyklushälfte (aufgrund von vermuteter Gelbkörperschwäche) zu verlängern, hab ich vier Monate lang auf Anraten meiner Gyn Duphaston, also künstliche Hormone, genommen. Mit dem Ergebnis, dass die zweite Hälfte bei ihrer vertrauten Länge blieb und die erste immer länger und länger wurde, der Eisprung herumsprang und ich meinen eigenen Zyklus gar nicht mehr wiedererkannte. Anfang Juli hab ich nun Schluss mit den Tabletten gemacht. Eigentlich will ich meinen Körper lieber vertrauen, der kann das ganz von selbst und macht es sicher wunderbar. Und es ist schön, dass sich mein Zyklus nun wieder wie meiner anfühlt.
Irgendwie erschütternd, wie schnell die körperlichen Funktionen beim Kinderwunsch pathologisiert werden. Es ist völlig normal, dass es bei ganz gesunden (und auch jungen) Frauen bis zu einem Jahr dauert bis sie schwanger werden. Manche haben Glück und es geht schneller, manche müssen auch noch länger warten. So ist das einfach und die Körper dieser Frauen machen absolut nichts falsch. Aber ab dem dritten oder vierten Versuch, fangen doch viele an nervös zu werden und sich zu fragen, ob etwas nicht stimmt. Für Deutschland gibt es Zahlen: 3 - 4% der Paare bleiben ungewollt kinderlos. Die Ursachen liegen zu einem Drittel bei der Frau, zu einem Drittel beim Mann und der Rest beruht auf kombinierten Ursachen. Das heißt dann wohl, dass 1 - 2 % der Frauen tatsächlich unfruchtbar sind...und wer weiß wie viele der 98 - 99 % machen sich monatelang umsonst Sorgen.
Fee am See - 12. Aug, 20:00
Es ist der sechste Zyklustag und in etwa einer Woche muss ich mich entscheiden. Mache ich mit beiden Spendern weiter oder entscheide ich mich nun ganz für einen von beiden? Für Variante 1 spricht die eklatante Erhöhung der Wahrscheinlichkeit endlich schwanger zu werden. Bei einem einzelnen Zeugungsversuch im Monat liegt die statistische Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden bei 3%. Naja, diese Zahl kann man hier nicht so mickrig stehen lassen, denn wenn dieses eine Mal genau zum richtigen Zeitpunkt stattfindet, dann ist die Glückstrefferquote ja doch 25%. Leider gilt aber nicht der Schluss, dass bei vier Versuchen ein 100%iger Erfolg zu erwarten ist. Wenn's so einfach wäre ;) Die Schwierigkeit liegt darin den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und das gelingt bei mehreren Versuchen eben eher.
Neben der Quantität ist aber die Qualität nicht unwesentlich. Und das bringt mich zu Variante 2. Die verwirrende Aussage einer guten Freundin, deren Meinung ich sehr schätze, lässt mich daran zweifeln, ob es mit Spender 1 überhaupt funktionieren kann. Passen wir quasi nicht zusammen? Da fiel mir natürlich auch ein, dass ich seinen Geruch manchmal total unangenehm empfinde. Ich weiß schon, das untrügliche Zeichen, aber ich habe das bislang immer weggeschoben, da ein Spender besser ist als keiner. Ebenfalls für die zweite Variante spricht, dass ich die Situation mit den beiden Männern nicht mal in meinem Kopf fair hinbekomme. Zwar hat keiner von ihnen irgendwelche Ansprüche oder Wünsche an mich gestellt, dennoch kommt es mir nicht ganz in Ordnung vor, wenn sie nichts voneinander wissen. Wenn ich es ihnen aber erzähle, befürchte ich, dass beide weg sein könnten. Und was Spender 1 angeht, mit dem ich es nun ein Jahr versucht habe, so möchte ich ihn auch nicht kränken oder vor den Kopf stoßen.
Eine Entscheidung muss her!
Guten Flug, du schöner Storch...
Fee am See - 8. Aug, 18:15
...hatte die fesche Störchin für mich :(
Seufz! Soooo viel Geduld muss ich haben...
Fee am See - 4. Aug, 14:39
Fee am See - 27. Jul, 15:23
Eine blaue Schni-schna-schnecke,
tuckert durch das Blumenmeer.
Fragst du nach dem Zwi-zwa-zwecke
sagt sie bloß: es freut mich sehr!
/>
Fee am See - 25. Jul, 00:02
Nun war ich schon sehr verwirrt, gestern Abend war der Test wieder negativ. Argl!!! Andererseits deuteten andere Anzeichen auf einen kommenden Eisprung hin. Und jetzt gerade, endlich, hatte ich einen superfetten Positivtest. Juhu!!! Diesmal passt das Timing :)
Fee am See - 22. Jul, 08:53
Nun war er da, der neue Mann. Er hat einen schön starken Café serviert bekommen und wir haben uns ein Weilchen unterhalten...über seinen Urlaub, meine Wohnung, über die Irrwege der Entwicklungshilfe und über sonst noch allerlei. Dann studierte ich noch das Gesundheitsattest, das er mitgebracht hatte. Mehr eigentlich weil ich dachte, das muss ich machen, als verantwortungsvolle Mutter sozusagen, aber mein Gefühl sagt mir schon längst, das ich ihm vertraue. Sonst könnte ich das nicht machen, da würde mich ein Attest auch nicht überzeugen. Er hat sympathische Augen, einen offenen Blick, einen Händedruck gerade richtig fest, gerade richtig locker und seine bisher geäußerten Ansichten und Meinungen haben mir einen offenen, vielseitig interessierten und verantwortungsvollen Menschen vermittelt. Dann verschwand er im Bad und überreichte mir nur wenige Minuten später die sorgfältig in WC-Papier eingewickelte Spritze mit den kleine Schwimmern. Das fand ich irgendwie süß, beschützend. Ein paar Stunden später sitze ich jetzt im Büro und stell mir vor, wie irgendeines dieser allerwinzigsten Teilchen, "dein halbes Kind" wie die liebste Freundin treffend bemerkte ;), seinen Weg findet. Voran, voran!
Fee am See - 21. Jul, 12:15
Am Donnerstag zeigte das LH-Teststäbchen eine sehr dünne, zweite Linie im Testfenster. Positiv ist der Test, wenn diese Linie gleich stark oder stärker als der Strich im Kontrollfenster ist. Ab einem positiven Ergebnis dauert es 24 bis 36 Stunden zum Eisprung. Am Freitag war die Linie schon etwas stärker, aber immer noch nicht ausreichend stark. Und am Samstag war die Linie wieder weg. Nanu! Meine süßen Eizellen finden das neuerdings also lustig vor dem Absprung herumzueiern. Sonntag: wieder nix. Und heute, trara, die zweite Linie ist wieder aufgetaucht und wächst sich nun hoffentlich zu einem schönen, dicken Positivstrich aus! Nun kommt morgen und übermorgen der neue Spender zu mir. Ich bin irgendwie aufgeregt, es ist ja gewissermaßen das "erste Mal". Kleines Ei, jetzt springst du dann aber wirklich, na!
Fee am See - 20. Jul, 12:06
Gestern hat es bereits angefangen und heute hab ich ganz dollen Mittelschmerz. Das heißt nun viel, aber auch nix konkretes. Meist tritt der MS während dem letzten Stadium der Follikelreifung, also VOR dem Eisprung auf, er kann aber auch noch nach dem Eisprung spürbar sein. Frau lernt ja allerhand in der Kinderwunschzeit...über Temperaturverläufe, Hormon-verrücktheiten und Schwangerschaftsanzeichen, vor allem aber, dass es bei all dem medizinischen Wissen über die Fortpflanzung immer noch viel Raum für Individualität und Unvorhersehbarkeit gibt. Ganz optimistisch will ich mal annehmen, dass mein kleines Ei nun schon letzte Vorbereitungen trifft. Wächst noch ein bißchen bis es sich ganz super reif anfühlt, bedankt sich beim Eierstock für die kuschelige Zeit, verabschiedet sich vielleicht von den tausend kleinen Eierknospen, mit denen es doch immerhin vierzig Jahre verbracht hat und wird dann morgen zur Abendstunde....springen!
Fee am See - 19. Jul, 10:06
Dieses Monat hat das Krümelchen zwei Chancen: am 10. und am 15. Zyklustag kann es sich einen flinken Samenzellenflitzer aussuchen. Heute ist der 13. Tag, Chance Nummer 1 wird es wohl eher nicht werden, noch hatte ich keinen Eisprung. Das wär schon ein ziemlicher Glücksfall. Jetzt bibbere ich, dass sich das Eilein bis Montag Zeit lässt...
Fee am See - 18. Jul, 15:49