Biber was nun?

Vor zwei Jahren sah ich am Donaukanal die ersten Biberspuren: die typischen kegelförmig angenagten Bäume mitten im 9. Bezirk! Das Ufer am Kanal ist dort über weite Strecken in einem breiten Streifen dem Wildwuchs überlassen. Weiden und Götterbäume, Brombeerhecken, Beifuss, Waldrebe, Hundsrose und vieles mehr wächst dort in üppigem, freundlichem Grün. Nahe der Spittelau allerdings wurde nun großflächig gerodet für den Bau eines Parkhauses und von Entertainment-Einrichtungen. Aus mit der Maus für den Biber.

Aber wo soll er nun hin? Lassen wir ihn also weiter ziehen, hinaus in die Natur, da wo wir StädterInnen denken, dass er hingehört. Soll er sich doch in der Lobau niederlassen, schließlich gibt es da einen Nationalpark. Dort aber leben schon andere, Biberverwandschaft, der will man den Lebensraum auch nicht streitig machen. Die Reviere sind besetzt, also ist er weggezogen, hinaus in die Welt, die, so hoffte er, dem Biberleben gut gesonnen ist. Und die Biologin darf vermelden, dass er gut daran getan hat, den auch das Biberblut braucht Auffrischung. Das ist die Krux an der Idee mit der in Reservaten geschützten Natur: diese Inseln brauchen Austausch, Zuzug und Abwanderung, nur so kann sich auf Dauer ein lebensfähige Tierwelt erhalten. Also schwimmt er weiter, der Biber. Aber wohin? Niederösterreich will ihn nicht und diskutiert ernsthaft eine Wiederaufnahme der Jagd, Abschussquoten werden genannt. Ein paar wenige Gemeinden zeigen, dass es auch anders geht und gewähren ihm Asyl.

Alles, was der Biber von uns zum Leben braucht, ist Raum. Alles, was die Natur von uns braucht, ist Raum. Keine Schutzmaßnahmen, keine Regelungen, keine Roten Listen, einfach nur Raum, den wir in Ruhe lassen. Und das ist das Problem. Der Wald und das Feld und die Wiese sind Wirtschaftsräume. Das „freie Land“ gehört immer irgendwem, der irgendetwas damit machen möchte. Es gehört dem Forstwirt, dem Bauern, dem Jäger, dem Gärtner, dem Fischer, dem Golfspieler, dem Wanderer, dem Skifahrer. Es gehört den Einkaufszentren, den Parkplätzen, den Firmengeländen, den Lagerhallen, den Eisenbahnanlagen, den Straßen. Für alle Lebewesen, die andere Bedürfnisse haben als wir Menschen, ist es verdammt eng geworden. Und da zählt schon ein bißchen wildes Grün an einem Kanal inmitten der Stadt.

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